Akeleien gehören zu den Stauden, die gerne durch den Garten ziehen und blühen, wo sie wollen. Ich lasse es mir nicht nehmen, ihre Wanderlust ein wenig zu steuern.
Akeleien haben die Wanderlust in ihren Genen verankert
Nun stehen sie da, die vertrockneten Samenstände meiner Akeleien (Aquilegia vulgaris). Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass ihre Blüten im Frühsommer den Schrebergarten bevölkerten. Gut zu wissen, dass sie das auch nächstes Jahr wieder tun werden! Denn Akeleien säen sich selbstständig gut aus und lassen ihre schwarzen, glänzenden Samen einfach fallen, wo sie stehen. Viele trägt aber auch der Wind mit sich fort und verfrachtet sie in andere Beete oder Fugen, die sie gleichermaßen unbeirrt erobern.

Ich liebe es, wenn Akeleien überraschend ein neues Terrain erobern. Doch hin und wieder treiben die Hahnenfußgewächse es doch zu bunt! Sobald sie meine Kräuter und Sommerblumen verdrängen, jäte ich sie auch mal beherzt. Oder ich schneide ihre trockenen Stängel samt ihrer Fruchtstände ab und spiele selbst Schicksal. Einmal hatte ich die Idee, dass es doch schön für alle wäre, wenn meine Akeleien vor meinem Zaun sichtbar den Gehsteig schmücken. Also nahm ich die trockenen Samenstände und fuhr damit beherzt ratternd von außen am Zaun entlang. Siehe da – im Herbst lugten kleine Pflanzen unter den Latten hervor. Ein andermal fand ich, dass der Nachbargarten mehr Blüten vertragen könnte und schüttelte büschelweise die Samenkapseln im Dunkel der Nacht über seine hölzerne Sichtschutzwand aus…ein bisschen Guerilla-Gardening darf schon sein 😉
Akeleien durch Aussaat vermehren - Elfentanz im Blumenbeet

Ich bin jedes Jahr begeistert, mit wie viel Anmut die Blumen meinen Garten verzaubern. Gern auch an Plätzen, wo ich es nicht geplant habe! Bei mir haben sich eindeutig die zartrosa Akeleien im Garten durchgesetzt. Nur eine tanzt inmitten der Blütenschar aus der Reihe und leuchtet in einem samtigen Violett. Deshalb werde ich, ohne mir viel davon zu versprechen, ihre Samen sammeln. Vielleicht überrascht mich der launische Nachwuchs im nächsten Jahr
Akeleien lassen sich durch Aussaat prima selbst vermehren lassen. Wer Wert auf besondere Farben legt, lässt die Samen am besten gar nicht erst ausreifen und kauft das Saatgut. Insgesamt gibt es rund 120 Akelei-Arten. Bei uns weit verbreitet und Ausgangsbasis für zahlreiche Sorten ist die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris). Auch von der aus Nordamerika stammenden Aquilegia caerulea stammen etliche Züchtungen ab, ebenso wie von der in Nordjapan heimischen niedrigen Kurilen-Akelei Aquilegia flabellata. Aus Kreuzungen unterschiedlicher Arten entstanden außerdem viele Gruppen und Serien, von denen immer wieder neue Sorten angeboten werden. Oft im Frühjahr auch als blühende Pflanzen im Topf.
So schenkst du deinen Akeleien ein langen, gesundes Leben
Akeleien zählen zu den kurzlebigen Stauden. Deshalb wachsen sie nur wenige Jahre an Ort und Stelle. Nach der Blüte wird ihr Laub etwas unansehnlich, vor allem, wenn man die Samen ausreifen lässt. Schneidet man alles Verblühte frühzeitig ab, bleiben Akeleien vitaler und überraschen im Spätsommer manchmal mit ein paar Blüten. Ich lasse die Schere lieber im Schrank und warte stattdessen, dass meine Katzenminzen und Storchschnabel ihre Blätter kaschieren.