Zaun flechten – Anleitung zum selber bauen

Alle Fotos: @gardena

Einen Zaun flechten gelingt mit einer guten Anleitung. Hier zeige ich dir wie du die Beetbegrenzung Schritt für Schritt leichter Hand aus jungen Ästen der Haselnuss bauen kannst. Ich hatte viel Spaß daran!

Am besten eignen sich Weidenruten von der Korbweide (Salix viminalis) und Küblerweide( Salix smithiana),  aber auch Silberweide (Salix alba) und deren verschiedene Sorten. Sie können aber auch einen Flechtzaun aus den Ästen von Duftjasmin, Flieder, Hartriegel und Haselnuss bauen.

Weidenruten sind flexibel, leicht und zäh. Sie lassen sich leicht verarbeiten. Das Holz der Haselnussholz ist härter, nicht sehr biegsam, aber belastbarer. Die Lebensdauer von geflochtenen Naturzäunen kann stark variieren. Abhängig dem Standort und der Pflege halten geflochtene Weiden- und Haselnusszäune zwischen 5 bis 10 Jahren. 

Kleiner Flechtzaun aus Haselnuss als Beetgegrenzung

In deinem Garten tobt das blühende Leben, aber du wünschst dir ein wenig mehr Struktur? Dann sind kleine und hohe Flechtzäune genau das Richtige für dich! Mit ihnen kannst du Beete ordentlich einfassen und bepflanzte Flächen in klare geometrische Formen unterteilen. Aber auch einen Sichtschutz schaffen.

Das Schöne ist, dass die natürlich strukturierten Oberflächen der Zäune zu jeder Jahreszeit dekorativ aussehen, aber sich optisch nicht in den Vordergrund drängeln. Charmant sehen Zäune aus Ruten von Haselnuss und Weiden aus. Mit ihrem natürlichen Aussehen fügen sie sich gleichermaßen in naturnahe und moderne Gärten ein.

Da ich noch nie selber einen Zaun geflochten habe, entschied ich mich erst einmal für einen kleinen Zaun zu bauen, und zwar nicht aus Weiden, sondern aus robusten Haselnussruten. Und das war gar nicht so schwer – und Spaß macht es obendrein auch noch gemacht!

Vorbereitung: Das Wässern der Ruten lohnt sich!

Da ich niemanden gefunden habe, in dessen Garten ich junge Haselnussruten schneiden konnte, habe ich sie bestellt. Die Qualität war durchwachsen. Es waren viele trockene Haselnussruten darunter. Insofern musste ich vor dem Flechten die Äste vier, fünf Tage in einem Wasserbad unterbringen, damit sie für das Flechten der Zäune biegsam werden. Aber wohin damit? Die Badewanne war zu kurz für die Ruten (ich habe das wirklich geprüft :). Aber dann hatte ich DIE IDEE: Ich habe die Haselnussäste gebündelt auf eine große Plane gelegt, die Rutenbündel wie einen Bonbon einpackt und die geschlossene Plane mit einem Gartenschlauch mit Wasser gefüllt.

Tipp: Junge biegsame Weidenruten, die frisch geschnitten sind, müssen nicht gewässert werden!

Anleitung: Flechtzaun selber bauen aus Haselnussruten

Material für das selber bauen eines Flechtzauns

  • dickere Holzäste
  • Haselnussruten
  • Astsäge
  • *Astschere
  • Maßstab
  • Stift
  • Fäustel
  • Scheibe zum Unterlegen aus Holz
Flechtzaun selber machen
1. Für die Pflöcke nimmst du am besten gerade gewachsene dicke Äste mit mindestens einem Durchmesser von 4 cm. Achte darauf, dass sie nicht morsch sind. Zeichne auf den Ästen alle 40 cm einen Strich.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
2. Anschließend zersägst du die Äste in 40 cm lange Stücke. Achte bitte darauf, dass du die Äste beim Sägen auf eine rutschfeste Unterlage legst!
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
3. Damit die Pflöcke sich leichtgängig in den Boden schlagen lassen, spitzt du ein Ende der Pflöcke mit einem scharfen Messer an.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
4. Klopfe mit einem Fäustel regelmäßig alle 40 cm einen Pflock in den Boden. Lege beim Einschlagen eine Unterlegscheibe auf die Pflöcke. Sonst zersplittert das Holz schnell. Wenn deine Haselnussruten sehr dünn und biegsam sind, kannst du den Abstand zwischen den Pflöcken gern verringern.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
5. Ein ausgelegter Maßstab oder eine gespannte Leine sorgen dafür, dass die Pflöcke gerade in Flucht stehen
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
6. Nun flechtest du die Haselnussruten schlangenförmig um die Pflöcke. Dabei windest du jede neue Rute gegenläufig. In sich geschlossen sieht das Flechtwerk aus, wenn du im Wechsel mit einem dicken und einem dünnen Rutenende am ersten Pflock beginnst. Zudem gleicht sich dadurch der Höhenunterschied entlang der Pflöcke aus.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
7. Sobald du zwei bis drei Haselnussruten um die Pflöcke gewunden hast, drückst du sie auf ganzer Länge mit den Händen gleichmäßig dicht zusammen.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
8. Kürze auf beiden Seiten des Zauns lang überstehende Enden der Haselnussruten mit einer scharfen Astschere ein.
Zaun bauen: Selber flechten aus Zweigen
9. Wenn du möchtest kannst du die oberste Rute mit Nägeln auf den Pflöcken fixieren und ggfs. die Pflöcke auf gleiche Länge absägen. 

5 Gedanken zu „Zaun flechten – Anleitung zum selber bauen“

  1. Liebe Antje,
    und hier bin ich schon wieder. Und das vollkommen fasziniert von Deinen wunderschönen Haselnussruten-Flechtzäunchen. Auch eine wunderbare Anregung zum Nachmachen.

    Hab eine schöne Woche und alles Liebe

    Heidi

    Antworten
    • Liebe Christa,
      Blutpflaumen eignen sich meiner Meinung nach nicht zum Flechten. Die jungen Ruten vom Tulpenbaum – dass könnte ich mir vorstellen. müsste da aber mal in einer Baumschule nachfragen. Die einjährigen Triebe vom Hartriegel eignet sich gut zum Flechten. Herzliche Grüße Antje

      Antworten
  2. Liebe Antje
    Ich wollte fragen wie viele Äste ich ca. brauch für 13m in der länge und in der höhe 60cm?
    Ich bräuchte deine Antwort möglichst bald da ich es für ein Schulprojekt benötige.
    Liebe Grüsse Viviane aus der Schweiz

    Antworten
    • Liebe Viviane, ich habe heute morgen meinen Flechtzaun ausgemessen. Also auf eine Länge von 2 Metern und einer Höhe von 30 cm, habe ich 12 -14 Haselnussruten (Länge ca. 1,90 m) zwischen den Pfosten eingeflochten. Wenn du zum Flechten Weidenruten nimmst, solltest du in jedem Fall mehr Ruten einplanen, da sie oft dünner sind als Haselnussruten. Wenn du mit jüngeren Kindern einen Zaun flechten möchtest, ist es vielleicht besser sogar mit Weidenruten zu flechten. Sie sind in der Regel leichter zu verarbeiten als Haselnussruten – es sei denn du hast sehr biegsame Ruten. Über den Daumen gepeilt, würde ich dir empfehlen, mindestens 200 Ruten einzuplanen. Ich wünsche euch von Herzen viel Spaß bei diesem Projekt! Und würde mich über ein Foto sehr freuen! Liebe Grüße Antje

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