Fensterbank: So gelingt das Vorziehen von Gemüse

Illustration: Britta Ruge

Paprika, Tomaten und Zucchini selber aus Samen anzuziehen macht mir einfach Spaß. Obwohl es mittlerweile viele gute Sorten als Jungpflanzen zu kaufen gibt, finde ich es immer wieder spannend. Eins lernt man dabei: Geduldig zu sein!

Wärme liebende Gemüse wie Aubergine, Chili, Kürbis, Paprika, Peperoni, Sellerie, Tomaten und Zucchini sät man am besten bei Temperaturen zwischen 20 – 25 Grad Celsius, viel Licht und einer hohen Luftfeuchte aus.

Südländische Gemüse brauchen beim Sprießen viel Licht, eine hohe Luftfeuchte und Wärme. Deshalb sind sie gut in einem überdachten Anzuchthaus oder Zimmergewächshaus aufgehoben. Du kannst sie in Kokos-Quelltabletten oder in Anzuchterde aussäen. Beim Umsetzen der Sämlinge nimmst du am besten einen Pikierstab. Pumpsprüher, Gießkanne und Pflanzschilder runden das Zubehör ab.

So klappt die Anzucht von Gemüse auf der Fensterbank

Anzucht von Paprika im Haus
Die Sämlinge vom Paprika bekommen ein neues Zuhause in abbaubaren Töpfe aus Zellulose.

Auch wenn es mich spätestens in den ersten Märztagen in den Fingern juckt, versuche ich cool zu bleiben und die Saatguttüten von Paprika, Tomaten und Zucchini in der Box zu lassen. Denn jedes Mal, wenn ich die mediterranen Gemüse vor Mitte März ausgesät habe, wuchsen meine kleinen Pflanzen zu langen, staksigen Geschöpfen heran.

Ich ziehe meine Paprika, Tomaten und Zucchini auf einer hellen Fensterbank in einem Zimmergewächshaus oder *Anzuchthaus an. Denn unter seinem Dach kann ich die Luftfeuchtigkeit hochhalten. Zudem ist der Nachwuchs dort gegen Zugluft und Temperaturschwankungen geschützt. 

Mit viel Licht, Luftfeuchte und Wärme: Empfindsame Gemüse aussäen

In den ersten Wochen nach der Aussaat benötigen allesamt Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, eine hohe Luftfeuchte und viel Licht. Wenn ich nur wenige Gemüse von einer Art anbauen möchte, nehme ich für die Aussaat Kokos-Quelltabletten, welche biologisch abbaubar sind. Ich lasse sie in einem lauwarmen Wasserbad aufquellen und lege danach einfach einen Samen pro Töpfchen in die vorgegebene Mulde. Das klappt bei großen Samen von Zucchini (man kann das Loch einfach vergrößern) und auch bei kleinen Samen von Paprika und Tomaten.

Riesige Samen von Kürbissen säe ich lieber in abbaubaren Anzuchttöpfen aus Zellulose aus. Du kannst dein Gemüse im Haus natürlich auch in einer Kiste anziehen. Wichtig ist, dass du für die Aussaat in einer Kiste oder in *Anzuchttöpfen immer Anzuchterde nimmst, denn ihre Struktur macht es dem Nachwuchs leicht, zu sprießen. Zudem enthält sie nur so viel Nährstoffe wie es der Nachwuchs braucht. Wichtig ist, dass du die Anzuchterde immer feucht hälst, aber patschnass darf sie auch nicht sein. Vergiss auch nicht die Haube vom Anzucht- oder *Zimmergewächshaus ein paar mal täglich zu lupfen – gern auch für eine Viertelstunde. 

Wenn du keinen lichtvollen Platz für deine Anzucht hast, dann lohnt es sich eine Pflanzenbeleuchtung zu kaufen. Es gibt Zimmergewächshäuser, die mit einer Pflanzenleuchte ausgestattet sind oder auch Anzuchtlampen, die von einem Stativ gehalten werden und die Photosynthese vorantreiben.

 

Gemüse vorziehen vom Sämling bis zur Jungpflanzen

Und dann wird’s spannend! Denn jedes kleine Körnchen tickt anders. Während die einen bereits nach ein paar Tagen durchstarten, lassen sich andere Samen Zeit zu sprießen. Wie gut, dass niemand sieht wie oft ich meinen Gemüsenachwuchs liebevoll beäuge 🙂 In der Regel kann man Tomaten und Zucchini im Haus beim Sprießen zugucken. Aber es gibt natürlich auch südländische Fruchtgemüse, sie sich sehr langsam entwickeln. Dazu zählen unter anderem Paprika und Chili, bei denen es viele Wochen dauert bis sie groß genug sind für einen Umzug nach draußen.Sobald die ersten „richtigen“ Laubblättchen oberhalb der Keimblätter zu sehen sind, setze ich die Sämlinge in kleine Töpfe mit normaler Gemüseerde um. Da die Erde gut durchwurzelt sein sollte bevor die Gemüse-Jungpflanzen in mein Gewächshaus umziehen, nehme ich *Kunststofftöpfe, die nicht wesentlich größer sind als die Anzuchttöpfe. Kunststofftöpfe deshalb, weil man den Wurzelballen einfach besser aus dem Topf lösen kann.

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2 Gedanken zu „Fensterbank: So gelingt das Vorziehen von Gemüse“

  1. Hallo Antje, ich ziehe Paprika ab Januar vor (Chilis sogar schon ab Dezember), weil mir sonst die Früchte im kühlen Norden viel zu spät reif werden. Entscheidend ist es dabei, die Pflanzen nach dem Keimen hell und kühl zu stellen. Ab April wird dann bei mildem Wetter auch noch abgehärtet – dabei Vorsicht vor Sonnenbrand und Nachtfrösten!

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