Quittengelee selber machen: Köstliches Rezept

Illustration: Britta Ruge

Am liebsten fange ich das Aroma der Quitten in Form von selbst gemachten Gelee ein. Im Lauf der Jahre habe ich viele Rezepte ausprobiert. Eins davon möchte ich mit euch teilen. Denn es schmeckt einfach großartig. Und schöne Etiketten für Schraubgläser gibt’s gratis dazu!

Rezept für ein leckeres Quittengelee

Wie alles begann...mit der Begeisterung für Quitten

Seit meiner Kindheit finde das Aroma von Quitten unwiderstehlich! Das erste Mal habe ich den Duft in unserem Pfarrhaus wahrgenommen. Dort stand die Frau vom Pastor in ihrer imposanten Küche und zerstückelte die gelben Früchte hingebungsvoll mit einem riesigem Messer. Meine Mutter fand diesen Anblick auch sehr inspirierend. Und nahm freudestrahlend einen Eimer voll mit. Allerdings war sie ein Jahr später nicht noch einmal gewillt, Quittengelee oder Quittenbrot zu zaubern.

Im Nachhinein kann ich sie verstehen: Quitten zu verarbeiten ist schlicht und ergreifend ein anstrengendes Unterfangen. Den steinharten Früchten das Aroma zu entlocken kostet Kraft, Zeit und wenn es gut werden soll, ein wenig Feingefühl beim Gelieren. Eben mal husch, husch gelingt es nicht. Und wenn ich so darüber nachdenke – eigentlich ist es gut, dass zwölf Monate ins Land ziehen, bevor es wieder Quitten gibt. Bis dahin vergesse ich die Mühe. Außerdem mache ich es mir leicht, indem ich mich beim Verarbeiten auf Quittengelee und Quittenlikör beschränke. Und bin stolz wie Bolle, wenn alles perfekt gelingt.

Mein liebstes Rezept

Zutaten für ein Quittengelee

  • 1,5 kg Quittenfrüchte
  • 1,5 l Wasser
  • 7 EL Zitronensaft
  • ca. 100 – 150 ml Orangensaft
  • Gelierzucker 3:1
Hier kommt mein Rezept für Quittengelee. Ich freu mich, wenn ihr es ausprobiert und noch mehr über euer Feedback!
Ich reibe etwa 1,5 kg Quitten mit einem, sauberen trockenen Tuch ab, um den weißen Flaum zu entfernen und fülle eine große Schüssel mit sieben Esslöffel Zitronensaft und 1,5 Liter Wasser.
Anschließend schneide ich die Quitten mit einem schweren, scharfen Messer in grobe Stücke und entferne die Stiel- und Blütenansätze. Sobald ich eine Quitte zerstückelt habe, landet sie sofort im Zitronenwasser, damit sich ihr Fruchtfleisch nicht verfärbt.
Wenn ich mit dem Zerkleinern fertig bin, ziehen die Quittenstücke in einen großen Topf um. Ich schütte 500 ml vom Zitronenwasser dazu und koche die Quittenstücke zugedeckt 30–40 Minuten lang bei milder Hitze weich.
Den Saft lasse ich über Nacht durch ein Mulltuch ablaufen. Wenn ich kein Quittenbrot aus den gekochten Stücken machen möchte, wringe ich das Tuch mit den Quittenstücken aus, um mehr Saft zu bekommen. Wenn nicht…lasse ich es einfach sein 🙂
Meist gewinne ich zwischen 600 und 700 ml Quittensaft. Ich fülle ihn mit 100 ml frisch ausgepresstem Orangensaft auf. Anschließend rühre ich (laut der Mengenangabe auf der Verpackung) Gelierzucker (3:1) ein und lasse den Saft unter Rühren drei Minuten lang sprudelnd kochen. Mithilfe eines Trichters fülle ich die sterilisierten Gläser randvoll mit dem heißen Gebräu. Zum Schluss verschließe ich die Gläser und stelle sie für ein paar Minuten auf den Kopf.
 
 

Handgezeichnete Etiketten für Einmachgläser

 

Britta und ich finden, dass Schraubgläser mit liebevoll gekochtem Gelee aus Quitten schöne Etiketten tragen sollten. Insofern hat die sehr talentierte Grafikerin Britta Ruge etwas für euch vorbereitet: Einmal Etiketten in zartem Pastell und einmal die schlichte Variante zum Selberausmalen in Schwarz-Weiß. Die Etiketten sind passend zu den Etikettenbögen von Herma mit je 12 runden Etiketten auf DIN A4.

Wann ist der beste Zeitpunkt Quitten für Gelee zu ernten?

Konstantinoper Apfelquitte

In der Regel sind Quitten in der ersten Oktoberhälfte reif. Man kann mit der Ernte beginnen, wenn sich die Quitten von Zitronengelb nach Goldgelb färben. Und sie langsam ihren Pflaum verlieren. Solange die Früchte keine großen braunen Stellen bekommen, dürfen sie gern im Baum hängen bleiben, denn die herbstlichen Sonnenstrahlen geben den Quitten das richtige Aroma. Droht der erste Nachtfrost, solltet ihr eure Quitten sofort ernten, denn Minusgrade wirken sich ungünstig auf den Geschmack aus. Für Gelee müssen die Quitten frühzeitig geerntet werden, weil ihr Pektingehalt mit beginnender Reife am höchsten ist. Für einen Quittenlikör oder Quittensirup spielt der frühe Erntezeitpunkt keine Rolle. 

Wichtig: Vor der Weiterverarbeitung muss die Flaumschicht abgerubbelt werden! Denn sie beeinflusst den Geschmack negativ. Am besten nimmt man dafür ein altes Geschirrhandtuch.

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3 Gedanken zu „Quittengelee selber machen: Köstliches Rezept“

  1. Ich esse Quitten für mein Leben gerne und backe mit Leidenschaft. Das Gelee kann man auch in Verbindung mit Backwaren verwenden. Ich bin so begeistert von diesem Rezept. Das Gelee auf dem Bild sieht einfach lecker aus.

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