Ein Holzzaun ist schön, hält aber weder Windböen noch eindringliche Blicke in den Garten ab. Insofern habe ich, inspiriert von meiner Nachbarin gegenüber, entlang der kurzen Auffahrt eine Ligusterhecke gepflanzt.
Eine Ligusterhecke pflanzen mit Containergehölzen
Unser Haus liegt definitiv in einer Windschneise. Ich bin jedesmal wieder überrascht wie heftig der Wind plötzlich pustet, sobald ich mit dem Fahrrad in unsere Straße einbiege. Natürlich tobt er auch im Garten herum. Aber damit soll jetzt Schluss sein! Naja. „Jetzt“ ist wohl ein wenig übertrieben. Denn ich habe heute hinter meinem Holzzaun zehn 80 bis 100 Zentimeter hohe Liguster für eine Hecke in die Erde gesetzt. Es wird bestimmt noch einige Jahre dauern bis die jungen Containerpflanzen seine windigen Launen vereint im Griff haben. Aber was soll’s! Der Anfang ist gemacht und es fühlt sich gut an.
Warum gerade Liguster-Sträucher pflanzen für meine Hecke?
Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für eine Ligusterhecke entschieden. Erstens wirkt sie in meinem relativ kleinen Garten mit ihrem schlichten dunkelgrünem Blattkleid nicht zu aufgeregt. Zweitens kann ich eine Ligusterhecke mit der Schere passgenau formen, und drittens werfen die Sträucher erst im Frühling ihre Blätter von sich, sodass die Hecke fast wie eine immergrüne daherkommt. Insofern sorgt sie auf schöne Weise das ganz Jahr für Schutz. Auch die Vögel werden sich in ein paar Jahren über die Ligusterhecke freuen, denn sie bauen in ihrem Ast-Dickicht gern ihre Nester. Und vielleicht schaffen es duftigen Blüten vom Liguster ja ein paar mehr Bienen, Hummeln und Falter in meinen Garten zu locken. Ich jedenfalls würde sie dabei unterstützen! Und die Hecke immer erst nach der Blüte schneiden.
Den Boden für das Pflanzen der Ligusterhecke vorbereiten

Junge Heckengehölze im Container kann man theoretisch das ganze Jahr pflanzen. Ich finde es am sinnvollsten, sie im Herbst oder Frühling ins Beet zu setzen. Allein schon weil warmes, feuchtes Wetter ihnen das Anwachsen leichter macht. Mein Beet hinter dem Zaun hatte ich bereits im November vorbereitet. Also: akribisch Unkraut gejätet und Kompost verteilt. Leider musste ich beim Ausheben des Grabens feststellen, dass mir doch das ein oder andere kleine Wurzelstück vom Giersch entwischt ist…insofern standen die gewässerten und gelockerten Ballen etwas später als ich dachte akkurat aufgereiht im Pflanzgraben.
Damit die Liguster-Sträucher von Anfang zu einer dichten Hecke verwachsen, habe ich pro Meter drei Liguster auf einer lockeren Erde-Kompost-Mischung in den Pflanzgraben gesetzt, anschließend die Zwischenräume mit dem Aushub gefüllt und rundum alle Ballen vorsichtig festgetreten. Dabei ist es wichtig, dass der Wurzelballen nicht aus Versehen versenkt wird. Denn die Oberkanten der Topfballen sollten nach dem Einpflanzen fast ebenerdig abschließen. Zum Abschluss ist es wichtig, die Neuankömmlinge gut zu gießen – auch wenn man sie vorher getaucht hat!
Schritt für Schritt eine Ligusterhecke pflanzen




Gibt es blickdichte Sorten für Ligusterhecken?
Besonders beliebt ist die Liguster-Sorte ‘Atrovirens’, die als Mutation aus dem heimischen Gewöhnlichen Liguster (Ligustrum vulgaris) entstanden ist. Im Gegensatz zur Wildart behält ‘Atrovirens’ ihre Blätter wesentlich länger und ist damit als Hecke auch im Winter blickdicht.
Ich habe mich aber für den Ovalblättrigen Liguster (Ligustrum ovalifolium) entschieden. Diese aus Japan stammende Art wächst mit mehr als dreißig Zentimeter Zuwachs pro Jahr sehr schnell. Außerdem sind ihre ovalen Blätter größer als die vom Gewöhnlichen Liguster und der Strauch bleibt mit drei Meter Höhe kompakter. Nur wenn es sehr lange friert, verliert sie im Winter ihre Blätter. Beide Gehölze treiben im Frühjahr aber schnell und dicht wieder aus.
Welcher Liguster eignet sich für niedrige Hecken?
Für niedrigere Hecken ist die schwach wachsende, gut einen Meter hohe Sorte ‘Lodense’ eine gut Wahl.
Gibt es Ligusterhecken mit besonders hübschen Blättern?
Wer das Besondere sucht, hat bestimmt Freude am Goldliguster (Ligustrum ovalifolium ‘Aureum’). Er trägt hellgrüne Blätter, die einen goldgelben Rand tragen. Allerdings nur, wenn er sonnig steht.
Hallo, wir haben kürzlich gebaut und an der Grenze zum Nachbarn steht eine Ligusterhecke, ca. 1,5m hoch und 1m breit. Die Hecke wurde durch die Gemeinde vor vielen Jahren gepflanzt, leider aber selten gepflegt. Die Hecke hat vor kurzem durch uns einen richtigen Schnitt bekommen. Allerdings haben wir einen kleinen Hund und die Hecke ist unten nicht ganz dicht, das wurde vor allem jetzt nach dem Schneiden sichtbar. Weißt du, ob sich das mit der Zeit wieder füllt, oder sollte man an den untenrum kahlen Stellen vllt einen Strauch zwischen pflanzen? Würde dieser überhaupt kommen? Wir überlegen nämlich, ob die Hecke genügt, oder ob wir lieber noch einen Zaun hinter der Hecke ziehen sollten, damit uns unser kleiner Wauzi nicht ausbüxt. Und wenn Zaun, dann fragen wir uns, in welchem Abstand. Nicht, dass die Hecke den Zaun (geplant wäre Maschendraht) mit der Zeit zerstört. Ansonsten wäre die Alternative zum Maschendraht noch die klassische Doppelstabmatte. Aber eben kostenintensiver..
Hallo! Wahrscheinlich wurde die Ligusterhecke eine lange Zeit oben breiter als unten geschnitten… dann verkahlen sie unten recht schnell und müssen dann leider häufig komplett verjüngt werden. Da Ligusterhecken hart im Nehmen sind und recht schnell wachsen, würde ich sie erst einmal nicht radikal verjüngen und versuchen sie zwei Mal pro Jahr in Form zu bringen: das erste Mal Ende Juni und ein weiteres Mal Ende August. Alternativ zum Spätsommerschnitt ist auch ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr möglich. Kleine Sträucher dazwischen zu setzen halte ich für schwierig. Sie wachsen nur in richtig großen Lücken an. Ich denke, es reicht, wenn ihr einen flachen Volierendraht relativ dicht in die Hecke setzt, damit euer Hund nicht ausbüxt 🙂 Ich habe da einen Link gefunden, der euch vielleicht weiterhilft: https://kleingaertner.in/hecke-mit-volierendraht-hundesicher-gestalten/ Ich würde den Volierendraht nicht so dicht an die Stämme setzen wie es dort zu sehen ist…aber im Prinzip müsste die Idee klappen. Herzliche Grüße Antje
Antje
Wow, danke für den echt hilfreichen Artikel! Meine Frau und ich bauen dieses Jahr auch unser Haus und wir haben uns nun so langsam mit der Gartengestaltung befasst. Was schonmal sicher ist, ist das es eine Hecke als Sichtschutz gibt und keinen Zaun. Früher oder später soll es auch einen kleinen Teich geben! Leider habe ich von beiden Dingen so gar keine Ahnung und versuch mich gerade darüber zu informieren und bin daher wirklich dankbar für solche super Artikel wie diesen hier!!
Also macht weiter so und bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Olli
Hallo Olli, herzlichen Dank für das überaus nette Feedback! Das Thema Teich habe ich auch im Visier. Ich liebäugele mit einer festen Schale als Wasserbecken für einen Teich – das geht schneller als eine Folie im Bodenbereich auszulegen. Mal schauen, wann ich Zeit habe, das Projekt umzusetzen 🙂 Herzliche Grüße Antje